LIN-Kommunikationsablauf

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LIN-Kommunikationsablauf

 

Alle Informationen zum Kommunikationsablauf innerhalb eines LIN-Clusters sind in einer zentralen Beschreibungsdatei definiert – der „LIN Description File“ (LDF). In dieser Kommunikationsmatrix befinden sich Angaben zu den einzelnen Knoten, den Botschaften und Signalen und den Beziehungen der Knoten untereinander.

 

LIN-Scheduling

Zusätzlich ist in der Beschreibungsdatei die LIN-Schedule enthalten, die den zeitlichen Kommunikationsablauf des LIN-Busses festlegt. Dieser Ablauf ist deterministisch – für jeden Frame, der auf dem Bus übertragen wird, stehen genau festgelegte Zeitfenster („Frame Slots“) zu Verfügung, die vom LIN-Master koordiniert werden. Der Master erteilt den Slaves zu diesen Zeitpunkten exklusiven Zugriff auf den Bus, indem er einen sogenannten „Token“ vergibt („Delegated-Token-Verfahren“). Der Zeitplan wird sofort nach Aktivierung des Clusters vom LIN-Master zyklisch abgearbeitet.

 

Jeder Frame besteht aus einem „Frame Header“ und einer „Frame Response“ – der Anforderung des Masters und der Antwort des angesprochenen Slaves. Der zuständige Slave schreibt seine Daten hinter den Frame Header auf den Bus. Nicht angesprochene Slaves ignorieren den Frame Header. Dabei haben alle Busteilnehmer Zugriff auf die auf dem Bus übertragenen Daten: Die Nutzdaten der Antworten können daher auch von anderen Slaves gemäß ihrer jeweiligen Empfangsroutine genutzt und verarbeitet werden.

 

LIN-Funktionalität mit dem CanEasy-Scheduler umsetzen

Innerhalb von CanEasy kann die Scheduling-Charakteristik eines LIN-Busses mithilfe des Schedulers direkt umgesetzt werden. Im Gegensatz zu simulierten CAN-Bus-Umgebungen steht für LIN-Busse keine gesonderte Sendesteuerung zu Verfügung – diese Funktion übernimmt der Scheduler. Zeitliche Abläufe werden im Scheduler in Tabellen abgebildet, die verschiedene, aufeinander folgende Aktionen enthalten. Beim Import einer LDF-Datenbasis werden enthaltene Scheduling-Tabellen automatisch in den Scheduler importiert.

 

Zusätzlich zu den wie oben beschrieben zyklisch übertragenen „Unconditional Frames“ gibt es noch die beiden Frame-Typen „Sporadic Frame“ und „Event  Triggered Frame“. Mehr Informationen zu den verschiedenen Typen finden Sie im Kapitel „Botschaftsaufbau“.

 

Konfiguration Master/Slave Betrieb

Über das Kontextmenü des Steuergerätes kann festgelegt werden welches Steuergerät die Rolle des Masters übernimmt.

Ist das Master Steuergerät als real eingestellt befindet sich CanEasy im Slave Mode. In diesem Fall werden keine Scheduler-Tabellen benötigt.

Änderungen an der Datenbasis werden in diesem Fall lediglich an den LIN-Adatper weitergegeben damit diese bei einem Header-Frame eingefügt werden können.

Ist das Master Steuergerät als simuliert eingestellt übernimmt CanEasy die Rolle des Masters und Frames können über die Scheduler-Tabellen des LIN-Kanals gesendet werden.

 

Senden von Header-Frames

Das Senden eines Header-Frames ist nur im Master Betrieb möglich (Master Steuergerät ist als simuliert eingestellt).

Wird ein Frame von einem als real eingestelltem Steuergerät gesendet wird lediglich der Header gesendet.

Sofern der Slave keine Daten zur verfügung stellt wird im Trace-Fenster ein "No response" Fehler angezeigt.